Sechs Gründe, wie Sie von der Modularisierung Ihrer Maschinen und Anlagen im Service profitieren

Veröffentlicht am 25. August 2022 von Vanessa Kluge

Die Vorstellung Maschinen und Anlagen als starre abgeschlossene Systeme zu betrachten ist längst überholt. Stattdessen gleichen komplexe Maschinen und Anlagen heute eher modularen Systemen, die sich aus mehreren Komponenten oder Einzelmaschinen zusammensetzen. Das Gesamtsystem kann sich so von Anwendung zu Anwendung um einzelne Module mitunter deutlich unterscheiden. Dazu ein paar ausgewählte Bespiele:

  • Die Zufuhr von Material erfolgt automatisiert über ein Fließband oder manuell durch Mitarbeitende.
  • Die Qualitätskontrolle erfolgt mehrstufig in Form von einer visueller Sichtprüfung, einem automatisierten Abgleich mit einer Bilddatenbank oder einem Funktionstest mittels integrierter Sensorik.
  • Der Herstellungsprozess des Zielprodukts erfordert unterschiedliche Verarbeitungsschritte. 

Noch detaillierter betrachtet bestehen Einzelmaschinen wiederum aus verschiedenen Bauteilen. Diese charakterisieren die Maschine in ihrer Funktion und sind aufgrund ihrer Verschleißanfälligkeit häufig modular gebaut, um deren Austausch zu erleichtern. Beispiele für solche Bauteile sind unter anderem Kameras, Roboterarme, Sensoren, Luftfilter oder Motoren.
Was alles vereint, ist der Wunsch Assets in Form von Maschinen- und Bauteilen granularer zu verwalten. Dank der Einführung der Komponenten-Funktion als weiteres Strukturelement durch die Kontron AIS in der Digitalisierungslösung EquipmentCloud® wird das ab sofort möglich sein. 

Daraus ergeben sich für den Service und After Sales eines Maschinen- und Anlagenbauers sechs gute Gründe, warum sich das Modularisieren lohnt:

1)    Spezifische Stammdaten für Komponenten
Die klare Trennung zwischen Maschine und Komponente bringt Ordnung in die Fülle an Stammdaten, die bisher zwangsläufig der Gesamtanlage zugeordnet wurden. So werden relevante Informationen einfacher auffindbar.

 

2)    Kategorisierung nach Komponententypen
Um den Verwaltungs- und Pflegeaufwand ähnlicher Komponenten auf ein Minimum zu reduzieren, können Komponenten nach Typen kategorisiert werden. Dabei werden Stammdaten-Gruppen vordefiniert und Default-Werte zu Hersteller Typenbild oder Dokumente automatisch übernommen.

3)    Flexible Zuordnung modularer Komponenten einer Maschine 
Es liegt in der Natur von Bauteilen, dass sie mitunter verschleißanfälliger sind als die Maschine oder das System selbst, in dem sie verbaut sind. Auch Funktionserweiterungen im Rahmen von Retrofits können dazu führen, dass sich die Zusammensetzung der Maschinenteile über den Maschinenlebenszyklus verändert. Dank der flexiblen Zuordnung von Komponenten an eine oder mehrere Maschinen ist eine lückenlose Nachverfolgung möglich und entlastet Mitarbeitende bei der Datenpflege.

4)    Historie über die gesamte Lebensdauer der Komponente
Um Umbauten oder Reparaturen, die Komponentenwechsel notwendig gemacht haben, für den Servicetechniker und Anlagenbetreiber transparent nachvollziehen zu können, ist eine lückenlose Historie über die gesamte Lebensdauer essenziell. Eine Historienbetrachtung aus Sicht der Komponente und des Equipments wird dabei von der EquipmentCloud® gewährleistet.

5)    Komponente als optional buchbare Option 
Im digitalen Transformationsprozess spielt die Etablierung von neuen Services eine immer wichtigere Rolle für den Maschinen- und Anlagenbau. Gleichzeitig müssen bestehende Serviceangebote auch klar digital abgebildet werden. Dabei steht der Service gerade im Hinblick auf die hohe Modularität der Anlagen und der Vielzahl von kundenspezifischen Projekten vor der Herausforderung dies anschaulich über das etablierte Kundenportal zu kommunizieren. Genau hier kommt die Komponente als hilfreiches Strukturelement ins Spiel. Sie kann vom Service und After Sales als optional buchbare Option genutzt werden. Serviceleistungen wie Erweiterungen oder Upgrades können so als Komponente einer Maschine zugewiesen und sukzessiv dem Kunden freigeschaltet werden.

6)    Komponenten per REST-Schnittstelle anlegen
Damit die Administratoren vor lauter Bäumen den Wald noch sehen, steht für die Verwaltung der Komponenten eine REST API zur Verfügung. So können Komponenten und -typen über die REST-Schnittstelle erstellt und editiert sowie Stammdaten als Text, Nummer, Datum oder Dokument zugewiesen werden. Auch das Anhängen und Abtrennen von Komponenten an oder von einer Maschine gehört dazu.

Sechs Gründe, wie sich komplexe Maschinen- und Anlagen bis auf Modul- und Bauteilebene auf einfache Art und Weise verwalten lassen. Und das ist erst der Anfang!

Wagen wir einen Blick in die Zukunft unserer Roadmap: Wenn wir eine allumfassende Komponentenverwaltung etablieren wollen, dann ist in diesem Zusammenhang nicht nur die Erstkonfiguration der Maschine (Einstellungen von Sensoren, Ausgangsmesswerte etc.) und das damit verbundene Festhalten dieser Informationen in den Stammdaten wichtig, sondern auch die Verfolgung von Konfigurationsänderungen, die während der Inbetriebnahme bzw. im Verlauf des Lebenszyklus vorgenommen werden. Das Anpassen dieser Änderungen direkt an der Komponente ist zwar möglich, aber unüblich. Stattdessen wird die Konfiguration in Regelwartungen oder Projekten mittels vordefinierter Checklisten direkt überprüft. Ein direkter Abgleich und eine automatische Nachverfolgung der Änderung in der Stammdatenhistorie der Komponenten ist so sehr hilfreich. In diesem Zusammenhang spielen mit Komponenten zusammenhängende Servicefälle oder gar Softwareupdates eine wichtige Rolle. 

Denn nicht nur dem Service und After Sales, sondern auch der Produktentwicklung helfen Filter- und Analysefunktionen weiter, um häufig auftretende Probleme, egal ob bezogen auf Hardware oder Software, einfach zu identifizieren, effizient zu beheben und zukünftig vorzubeugen. So werden Anlagen und Maschinen samt Komponenten kontinuierlich verbessert. 

Sind Ihre Maschinen und Anlagen auch modular aufgebaut? Fehlte Ihnen bisher die Möglichkeit wichtige Bauteile zu tracken? Damit ist jetzt Schluss! Wir zeigen Ihnen in einer Live-Demo, wie Sie das konkret für Ihre Systeme umsetzen können. Sichern Sie sich jetzt Ihren Termin mit unserem Team!

Sind Sie bereit, Ihre Digitalisierungsstrategie in der Praxis umzusetzen?